Nikolai Hanf-Dressler ist leitender Therapeut des Hypnos®-Instituts in Berlin. Hypnoanalytiker,
Psycho-Neuroimmunologe, Buchautor bei Ullstein und Visionär.
Dein zweiter Name in den Medien ist „Der Promi-Therapeut“. Nikolai, wie kamst Du zu dem Titel?
Es hat sich im Laufe der Jahre so ergeben, dass viele Menschen aus dem Showbiz mit ihren Anliegen zu mir kamen, die über Ihre Erfolge bei uns öffentlich sprachen. Ich habe früher ja selbst auf der Bühne gestanden, kann also viele der problematischen Aspekte eines solchen Lebens gut nachvollziehen. Und ich mag die Arbeit, diese besonderen Klienten. Das ist wie ein Brückenschlag zwischen meinen beiden Leben. Aber auch Politiker, namhafte Manager großer Unternehmen und Spitzensportler gehören zu meinem Klientel. Außerdem, und das macht mein Leben einfach schön – habe ich ein starkes Team hinter mir. 15 sind wir inzwischen – Hypnosystemiker, Hypnotherapeuten, Frauen, Männer, sehr verschiedene tolle Typen. Als therapeutische Leiter unserer Praxis begleite unsere Fälle also quasi hinter den Kulissen.
Ein leibhaftiger Dr. House, also?
Ähm, ja! Wir halten auch solche Runden ab wie House mit seinem Gefolge – ziemlich spannende und berührende Fallbesprechungen. Im Grunde bekommt dadurch jeder Klient bis zu 15 Therapeuten, denn jeder hat Input dazugegeben, aber auch mal blinde Flecken.
Mit welchen Problemen kommen also Eure Klienten?
Hypnosetherapie ist ein Magnet für vieles Sonderbare und für das scheinbar Unlösbare. Aber Hauptthema ist Angst in allen Facetten – als Phobie, als Panik, als Lampenfieber, Unsicherheit, als Problem, das sich im Körper manifestiert über eine Sexualstörung zum Beispiel oder über Schmerzen. Oder als Angst vor dem Bestehenkönnen im Leben überhaupt, dann nennt man es Depression. Die Gewohnheitsänderungen sind natürlich auch ein großes Thema – Raucherentwöhnung und Gewichtsreduktion führen wir in nur einer Sitzung durch, funktioniert hervorragend.
Ist jeder Mensch tief hypnotisierbar?
Hypnotherapeuten herkömmlicher Institute antworten an der Stelle immer mit „Nein“ – ich denke, das liegt aber eher daran, dass sie recht unflexibel mit Ihren Induktions-Methoden arbeiten. Meist sind meine Kollegen weniger experimentierfreudig und mutig. Du brauchst wirklich viel Praxis-Erfahrung und einen bunten Strauß an Techniken, um jedem Klienten, seinem Wesen, individuell gerecht werden zu können und ihn damit eben sehr wohl tief hypnotisieren zu können. Ein tougher CEO hat keine Lust auf Säuselhypnose. Ebensowenig fühlt sich eine fragile Schauspielerin mit autortären Methoden wohl. Ich gehe bei jedem Klienten intuitiv vor, das braucht natürlich viel Praxiserfahrung. Fühle mich hinein, wer da vor mir sitzt.
Nikolai, wie unterscheidet sich Euer Therapie-Ansatz der schon recht bekannten Hypnos-Methode von anderen Therapeuten?
Wir richten uns an ein Klientel, bei denen herkömmliche Therapien wenig oder keinen Unterschied bewirkt haben. Wenn ich es ganz krass ausdrücken darf: Der Unterscheid besteht darin, dass es funktioniert. Sanft, schnell und nachhaltig. Die fachlichen Details helfen hier wahrscheinlich nicht weiter, aber das Resultat ist: Das Problem hat sich gewandelt. Klient hat wieder ein saftiges Leben. Wunderbar. Wir Therapeuten von Hypnos suchen ähnlich wie Sherlock Holmes die dysfunktionalen Programme, die auf Autopilot geschaltet sind. Aus der Dringlichkeit des Problems erfinden wir auch mal spontan ganz neue Therapien, um das spezifische Problem eines Klienten in Gänze aufzulösen. Das sind die Sternstunden auch meiner Arbeit! Die so von uns neu erfundenen Methoden, das „Gold“ möchte ich mal sagen, behalten wir aber nicht für uns. Wir geben sie raus, in dem wir sie publizieren und im Hypnos-Institut weiter unterrichten.
Eine Kurzzeittherapie dauert ja 1 bis 2 Jahre. Ja, in der Gesprächstherapie ist das wohl so. Meine Therapeuten brauchen derzeit nur einen Monat Lebenszeit, 3 bis 6 Sitzungen sind das. Oder nur eine, wie gesagt, wenn’s ums Rauchen oder Abnehmen geht. Nur über Probleme zu sprechen, wie man das in der Gesprächstherapie tut, ergibt in meinen Augen wenig Sinn, da nur belastende Bilder aus dem Unterbewusstsein neu belichtet werden. Dem Klienten geht es danach sogar oftmals schlechter. Auch die Verhaltenstherapie hat viel von einer Rosskur. Der Patient muss ständig entgegen seinem zugrunde liegenden Programm ein neues Verhalten einüben, denn das Unterbewusstsein hat noch den Dirigentenstab, oder anders ausgedrückt: The unconscious runs the show! Ich finde, die Hypnos-Methode hat das sehr viel besser drauf: Erst einmal mittels Hypnose und raffinierter Techniken das alte Programm auffinden, es dann wie eine alte Schallplatte zerkratzen, ein neues gewünschtes Programm zum Blühen bringen und damit das Problem profunde auflösen.
Danach ein sauberes Gehirn?
(Nikolai lacht). Nur wenn wir es provokativ metaphorisch ausdrücken. Wir bieten richtig kluge Gehirnwäsche an. Aber ohne Weichspüler, denn unsere Therapien sind eher eine Ausbildung zum gesunden Menschsein. Alte, leidverursachende Programmierungen von Eltern, Lehrern etc. werden bearbeitet. Unsere Arbeit ist spannender als die eines Gehirn-Chirurgs. Der betrachtet sich das Gehirn von außen und schnippelt rum. Wir sind und arbeiten im Gehirn des Klienten, denn Hypnose kann Verhalten und Fühlen eines Menschen dauerhaft transformieren – Und das ist ja auch genau der Vorzug, den sie gegenüber vielen anderen therapeutischen Verfahren hat. Es geht in der Hypnotherapie nicht darum, sich anzustrengen, sich zu disziplinieren. Wenn ein Problem wirklich tief und ursächlich aufgelöst ist, dann bleibt das auch so. Hypnose kann das. Das Verfahren, das wir verwenden, die Hypnos®-Methode, ist genau dazu entwickelt worden. Wir legen keine bloßen Suggestionen auf ein Problem, um es zu unterdrücken. Diese Runterdrück-Weghypnotisier-Variante gibt es auch, sie funktioniert auch kurzfristig, langfristig aber nie. Für den Interessenten ist es deshalb wichtig zu wissen, dass Hypnose nicht gleich Hypnose ist.
Gibt es aktuelle Projekte bei Hypnos?
Oh ja. Immer. Das ist verrückt.
Am 17. September eröffen wir am Römer in Frankfurt am Main eine neue Hypnos-Praxis. Ich freue mich total darauf, ist ja mein Geburtsort. Mein Großvater Kurt Hanf-Dressler war am Bürgerhospital, in dem ich zur Welt kam, Chefarzt, der schon damals mit Hypnose arbeitete. Und das in den rigiden 60ern!! Dann gibt es HypnosLingua, das seit Juni am Start ist. Ein extrem beeindruckendes neues Standbein unserer Praxis. Man kann innerhalb von 100 Stunden eine komplett neue Fremdsprache sicher erlernen, mit Hypnose eben. Unsere Website wurde übrigens gerade relauncht, da findet man mehr zum Thema.
Wird es da nicht auch Gegenwind geben?
Wer den Ball hat, wird nun mal angegriffen! Das macht aber Spaß, wenn fair gespielt wird.
www.hypnose-zentrum.com